LIBRE-Studie
Lebensstil-Intervention bei Frauen mit erhöhtem Risiko für Brust- und Eierstockkrebs
Frauen mit einer BRCA1/BRCA2-Keimbahnmutation haben ein stark erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Brust- bzw. Eierstockkrebs zu erkranken. Da jedoch keine vollständige Penetranz für die Krebserkrankung besteht, liegt die Hypothese nahe, dass exogene Faktoren dieses Risiko modulieren können. Zahlreiche Studien in der Allgemeinbevölkerung konnten bereits aufzeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität, eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ein normales Körpergewicht und eine positive Lebenseinstellung das Erkrankungsrisiko und den Krankheitsverlauf bei sporadischem (nicht genetisch bedingtem) Brustkrebs positiv beeinflussen.
Gefördert von der Deutschen Krebshilfe (Projektnr. 110013) soll in der deutschlandweiten, prospektiv randomisierten Studie zunächst untersucht werden, inwiefern sich ein strukturiertes Lebensstilinterventionsprogramm mit gesunder Ernährung und Sport bei Frauen, die ein erbliches Erkrankungsrisiko haben oder bereits erkrankt sind, positiv auswirken kann. Überprüft wird, ob das Konzept zu einem verbesserten Gesundheitszustand, dem Halten des Normalgewichts, einer optimistischen Lebensperspektive und einer guten Stressverarbeitung beitragen kann. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob der neue Lebensstil zu einem verminderten Auftreten von Brust- und Eierstockkrebs und einer verbesserten Prognose dieser Erkrankungen führt.
Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist die LIBRE –Studie, Anfang 2021 in ein digitales Format überführt worden (www.librestudie.de). Dahingehend können ab sofort die Ernährungsschulungen bzw. Trainingseinheiten als Live Konferenzen bzw. Workouts online über das LIBRE-Portal durchgeführt werden. Um auch weiterhin einen Austausch unter den Teilnehmerinnen zu ermöglichen, wurde ein Chatbereich integriert. Regelmäßige Challenges zur Motivationssteigerung sind ebenfalls vorgesehen.
Leidet die Fruchtbarkeit bei Frauen mit einer BRCA-1 oder BRCA-2 Keimbahnmutation (BRCA-F Studie)?
Diese Frage wird in der BRCA-F Studie untersucht, an der sich Frauen bis zu einem Alter von 50 Jahren beteiligen können, die auch an der LIBRE-2 Studie teilnehmen. Dieses Forschungsprojekt untersucht, ob bei Frauen mit einer pathogenen BRCA1/2-Variante die Fruchtbarkeit reduziert ist. Darüber hinaus soll herausgefunden werden, ob diese durch das Interventionsprogramm positiv beeinflusst werden kann.
Projektleitung:
Univ.-Prof. Dr. med. Marion Kiechle
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, TU München
Ismaninger Straße 22, D-81675 München
Kontakt
LIBRE-Studienteam
Tel: 089 4140 8052
Mail: libre.frauenklinik@mri.tum.de(link sends e-mail)